Stylus Phantasticus: Pablo Valetti, Violine • Friederike Heumann, Viola da gamba • Dirk Börner, Cembalo
Die Musik des Barock verstand sich als Spiegelbild der göttlichen Harmonie und der kosmischen Ordnung. In diesem Sinne befasste sich Dietrich Buxtehude (um 1637 bis 1707) mit der Sphärenharmonie und den mathematischen Beziehungen zwischen Erde und Universum. Seine Werke stellen eine Art Kommentar einer bestimmten Weltsicht dar: Die Gedanken der Musurgia universalis (1650) eines Athanasius Kircher waren ihm ebenso vertraut wie die Betrachtungen der Harmonice Mundi (1619), in der Johannes Kepler beschrieb, wie sich die Bewegungsverhältnisse der sieben damals bekannten Planeten in musikalischen Intervallen und Tonarten widerspiegeln. Die Weltharmonie in seinen Werken musikalisch erlebbar zu machen ist Buxtehudes innerstes Anliegen: „Il tutto ad honor d’Iddio“ – „Alles zur Ehre Gottes“ lautet Buxtehudes Widmung am Ende der letzten Sonate seiner Triosonaten Opus 2.
Das Konzert speist sich aus diesen Gedanken, es will aus dem „concentus“, dem mal harmonischen, mal dissonanten Wettstreit der Stimmen, den farbenstrahlenden Re- genbogen spannen. Schrittweise nach oben strebend, folgt unser Programm den sieben Tonarten einer Oktave, den Gestirnen entgegen.
